Besonders Technikern in Deutschland, einem an Erdöl armen, an Braun- und Steinkohle gesegneten Land, musste ein mit Kohlenstaub betriebener Verbrennungsmotor wie eine Verheißung erschienen sein. Zudem wurde die im Kohlenstaub enthaltene chemische Energie unmittelbar in mechanische Energie umgewandelt, was auf einen höheren Wirkungsgrad hoffen ließ.
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So experimentierte bereits Rudolf Diesel (1858 bis 1913) im Dezember 1899 mit einem Stationärmotor, bei dem statt Dieselkraftstoff Kohlenstaub mit Druckluft in den Verbrennungsraum eingeblasen wurde, vermischt mit Petroleum als Zündstoff. Tatsächlich lief der 20 PS-Versuchsmotor einige Minuten, doch dann begannen die Zündungen durchzuschlagen, Staub und Öl setzten sich als dicke Schicht auf Kreuzkopf, Pleuelstange und Kolbenringen ab. Die Maschinenfabrik Augsburg, bei der Diesel seine Versuche durchführen durfte, lehnte weitere Experimente ab, Diesel gab auf.
Nicht jedoch Rudolf Pawlikowski (1867 bis 1942). Der Maschinenbau-, Chemie- und Elektro-Ingenieur, der für einige Zeit Diesels Konstruktionsbüro in München geleitet hatte, gründete 1909 die Görlitzer Maschinenfabrik Kosmos GmbH. Die dort ab 1911 an kleineren Motoren unternommenen Versuche mit Kohlenstaub scheiterten alle.
Erst ab 1916 stellten sich an einem älteren Stationärmotor der Maschinenfabrik Augsburg die ersten kleinen Erfolge ein. Der Motor leistete um die 80 PS, wurde probeweise mit pulverisierter Braun- und Steinkohle, Torf und sogar Holz- und Getreidemehl betrieben und soll bis 1940 angeblich 10.000 Betriebsstunden gelaufen haben. Fachleute aus aller Welt pilgerten nach Görlitz – hatte Rudolf Pawlikowski mit seinem Rupa-Motor den Stein der Weisen gefunden?
http://www.adac.de/infotestrat/oldtimer ... motor.aspx
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