Kohlenstaubmotor

Engines running with woodgas. Proven and also concept engines.
Motoren die mit Holzgas betrieben werden - Erfolgreiche Umsetzungen als auch Konzepte.
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Pascal Kirchner
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Kohlenstaubmotor

Beitrag von Pascal Kirchner »

Besonders Technikern in Deutschland, einem an Erdöl armen, an Braun- und Steinkohle gesegneten Land, musste ein mit Kohlenstaub betriebener Verbrennungsmotor wie eine Verheißung erschienen sein. Zudem wurde die im Kohlenstaub enthaltene chemische Energie unmittelbar in mechanische Energie umgewandelt, was auf einen höheren Wirkungsgrad hoffen ließ.
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So experimentierte bereits Rudolf Diesel (1858 bis 1913) im Dezember 1899 mit einem Stationärmotor, bei dem statt Dieselkraftstoff Kohlenstaub mit Druckluft in den Verbrennungsraum eingeblasen wurde, vermischt mit Petroleum als Zündstoff. Tatsächlich lief der 20 PS-Versuchsmotor einige Minuten, doch dann begannen die Zündungen durchzuschlagen, Staub und Öl setzten sich als dicke Schicht auf Kreuzkopf, Pleuelstange und Kolbenringen ab. Die Maschinenfabrik Augsburg, bei der Diesel seine Versuche durchführen durfte, lehnte weitere Experimente ab, Diesel gab auf.

Nicht jedoch Rudolf Pawlikowski (1867 bis 1942). Der Maschinenbau-, Chemie- und Elektro-Ingenieur, der für einige Zeit Diesels Konstruktionsbüro in München geleitet hatte, gründete 1909 die Görlitzer Maschinenfabrik Kosmos GmbH. Die dort ab 1911 an kleineren Motoren unternommenen Versuche mit Kohlenstaub scheiterten alle.

Erst ab 1916 stellten sich an einem älteren Stationärmotor der Maschinenfabrik Augsburg die ersten kleinen Erfolge ein. Der Motor leistete um die 80 PS, wurde probeweise mit pulverisierter Braun- und Steinkohle, Torf und sogar Holz- und Getreidemehl betrieben und soll bis 1940 angeblich 10.000 Betriebsstunden gelaufen haben. Fachleute aus aller Welt pilgerten nach Görlitz – hatte Rudolf Pawlikowski mit seinem Rupa-Motor den Stein der Weisen gefunden?
http://www.adac.de/infotestrat/oldtimer ... motor.aspx
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Pascal Kirchner
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Re: Kohlenstaubmotor eine Fehlentwicklung ?!

Beitrag von Pascal Kirchner »

Ein nach dem Dieselprinzip arbeitender Viertaktmotor erzeugt über den Kolben im ersten Takt einen Unterdruck im Verbrennungsraum. Eine Hilfspumpe erzeugt gleichzeitig einen Unterdruck in einer Vorkammer mit Kohlenstaub. Im zweiten Takt drückt die Hilfspumpe den Kohlenstaub über das Zulaufventil aus der Vorkammer in den Verbrennungsraum.[6]

Der Verbrennungsvorgang im Kohlenstaubmotor war stets problematisch. Der Kohlenstaub musste eine gleichbleibende Feinheit aufweisen, durfte nicht verklumpen und musste sich zum richtigen Zeitpunkt selbst entzünden. Entscheidend für den Misserfolg des Kohlenstaubmotors war der systembedingte Laufbuchsenverschleiß durch die abrasive Wirkung des Kohlenstaubs im Zylinder, der dem 500-fachen eines Dieselmotors entsprach. „Nach 150 Betriebsstunden erreichte eine Gusseisenbuchse von 420 mm Durchmesser eine Abnutzung am oberen Totpunkt des Kolbens von 7 mm.“[7] Ebenso wurde die Menge der anfallenden Asche und Schlacke, selbst bei optimaler Verbrennung, mit 5–10 Prozent des Verbrennungsmaterials berechnet. Wie man diese aus dem Zylinder entfernen könnte, war der Gegenstand verschiedener Patentschriften.[8]
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstaubmotor

„Der Kohlenstaubmotor kann als ein Lehrbeispiel dienen, dass […] ein ungeeignetes Konzept auch mit noch so viel intellektuellem und materiellem Aufwand nicht erfolgreich […] umgesetzt werden kann. Für diese von Anfang an vorhersehbare Fehlentwicklung wurden große Geldbeträge im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert.“

– Stefan Zima / Reinhold Ficht, S. 563 f.
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Spacepeter
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Re: Kohlenstaubmotor

Beitrag von Spacepeter »

Hi Pascal
Hast du auch den Bereich gelesen in der Wiki das trotz heftiger Subventionen ein lang funktionierender Kohlen Staub Motor nicht entwickelt werden konnte.
Die geben 150 Betriebsstunden bis zur Revision an .
Ist das nicht ein bisschen wenig?
Gruß Peter
:lol:
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Pascal Kirchner
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Re: Kohlenstaubmotor

Beitrag von Pascal Kirchner »

Hallo Peter
ich dachte das hätte ich aufgeschrieben ?
„Der Kohlenstaubmotor kann als ein Lehrbeispiel dienen, dass […] ein ungeeignetes Konzept auch mit noch so viel intellektuellem und materiellem Aufwand nicht erfolgreich […] umgesetzt werden kann. Für diese von Anfang an vorhersehbare Fehlentwicklung wurden große Geldbeträge im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert.“
lg Pascal
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